Moin, Servus und Hallo,
bevor ich jetzt hier anfange möchte ich dir eines sagen: Der folgende Text handelt von Depressionen, Triggern, Ursache und Wirkung, Bildern und Text zum Thema SVV und Suizid. Solltest du damit zu tun haben oder anfällig zu diesem Thema sein, dann überlege dir zweimal ob du weiter liest. Auch habe ich die sensiblen Bilder hinter einem Spoiler. Dieser funktioniert nur leider auf Smartphones und der „Mobile Ansicht dieses Blogs nicht“
um ein bisschen besser zu verstehen, was 2019 passiert ist, sollten wir in den letzten Monaten im Jahr 2018 anfangen. Und ja, ich sag das relativ oft und häufig aber hey, ist ja auch so.
Aber was war denn Ende 2018?
Nuja, 2018 und 2017 waren ja meine beiden „Dispojahre“ wo ich vor jeder Schicht erst 2 Tage vorher Bescheid bekommen habe was und wann und ob ich überhaupt arbeite.
Problem an der Sache: Man kann sich halt null drauf einstellen, da ich und mein Organismus im Normalfall immer so drauf, dass ich mir die nächsten 7 Tage anschaue, und mein Kopf sich schonmal einigermaßen drauf einstellt von wegen „Hier hast du zwischen 23 und 9 Zeit zu schlafen, da zwischen 20 und 5 usw usw“
Dementsprechend war ich Mitte/Ende 2018 schon froh, wenn ich mal 3h durchgeschlafen habe. Schlafrhythmus und Tiefschlafphase waren quasi nicht mehr vorhanden und ich möchte an der Stelle nicht wissen, was ein normales Hirn macht, wenn es ein bis anderthalb Jahre keine wirkliche Tiefschlafphase mehr ankommt.
Was ein Hirn macht, dass eh schon leichte bis heftige Tendenzen zur Depression, Probleme mit dem Knüpfen und Halten von sozialen Kontakten, Vereinsamung, SVV und das Suizid durchaus als bedenkbare Option ansieht kann sich jeder denken oder?
Das dazu noch kommt, dass sich durch den mangelnden Tiefschlaf jede Menge an Druck und Gedanken aufstauen und halt nicht abgelegt und verarbeitet werden.
Gut, das hatte sich dann Mitte bis Ende 2018 dank Psychotherapie, Medikamenten und einfach Hilfe die man bekam etwas normalisiert aber naja, dann kam der Dezember


Also was ist im Dezember passiert?
Mal davon ab das der Dezember ansich immer ein recht schwerer Monat ist, allein weil einem klar wird das wieder ein Jahr fast rum ist und man nichts erreicht hat, kommt noch dazu, dass einem regelmäßig sowas wie glückliche Familien und Beziehungen und gesunde Freundschaften vorgehalten wird.
Zum Anderen hat ich Dezember – glaube – selbst 2 Personenunfälle und bin insgesamt in mindestens 6 „reingefahren“ was Verspätung und stress nach sich zog. Dazu noch der Gedanken „Was ein Glückspilz, der hats hinter sich und ich muss mich hier weiter durch den Wahnsinn schleppen“
Außerdem schlug die Medikation nicht mehr richtig an, meine Psychotherapeutin hatte ein oder zwei Probleme mit der Praxis und konnte somit die Behandlung nicht weiter machen, ich erfuhr am Jahresende das meine Vorgesetzte die Stelle wechselt, was hieß, dass ich mich auf einen neuen Vorgesetzten einschießen musste. In einem Zustand in dem ich nichts als Leere empfand.
Außerdem hat sich der Kontakt zu den zwei Personen verlaufen, die damals die einzigen Personen waren, mit denen ich A) offen schreiben konnte und B) die irgendwie die Verbindung zu dieser Seite der Welt aufrecht hielten.
Außerdem pochte immer noch der depressionsbefeuerende Gedanke in meinem Hirn das ich für meine Arbeit nicht gut genug bin. Dass ich sowieso viel zu langsam bin. Außerdem lief Leben und Haushalt ja auch nicht grade super… Alles in allem kam halt ALLES zusammen und erstickte jeden Funken Hoffung, jede Freude, alles Licht in mir.
Auf gut deutsch: Heilig Abend meldete ich mich zu Nachtschicht ohne Überlebenswillen, ohne Antrieb, ohne für mich Greifbare soziale Kontake und vor allem: Ohne Bezug zu mir oder zu anderen.
Dafür mit jeder Menge suizidalen Träumen und Gedanken, Fluchtreflexen, Soziophobien, Panikattacken und „Ich bin es nicht Wert“ Einstellungen.
Dinge die mich an der Nachtschicht (Railjet B4 Leistung für MFL) findet ihr unten in der Galerie und umfassen einen Plüschbär der OEBB (Ich nenne ihn Salvador), ein paar Nüsschen vom IC Hotel und eine Kart des IC Hotels die von den Mitarbeitern unterschrieben war.




Wer den Bahnhof in Freilassing kennt, der weiß, dass Schienenoberkante ziemlich genau auf Bahnsteighöhe ist. An und für sich also der beste Bahnhof für mich. Das Einzige, was mich an der Schicht dann am Leben gehalten hat, war Salvador, Rückblickend ziemlich bescheuert. In dem Moment alles. Ganz ehrlich? So nah war ich – glaube ich – noch nie am letzten Schritt,




Wir erinnern uns an die Triggerwarnung am Anfang? Gut. Nochmal: am Ende des Absatzes stehen eine Handvoll Bilder in einem Spoiler. Dieser Spoiler gehtauf mobilenm Geräten wie Smartphones oder Tablet nicht und könnte Leute mit SVV, Depressionen oder Suizidgedanken triggern. Scrolle NUR weiter, wenn du dir sicher bist nicht getriggert zu werden!
Also, wir schrieben dann damals den 25.12.2018. Normalerweiße liebe ich diese letzte Woche im Jahr, weil gefühlt alles still steht. In der Zeit ist meiner Meinung nach alles und nichts möglich. Normalerweise gehts mir in der Woche überdurchschnittlich gut. Nicht so in dieser Woche. Ich fühlte nichts, wollte auch nichts fühlen. Ab und an gab es zwar kleine Lichtblicke, die wurden aber recht schnell wieder erstickt.
Da ich den Silvesterabend frei hatte und nur vormittags arbeiten musste, der Druck aber immer mehr wurde erinnerte ich mich an eine Entspannungstechnik die ich in der Schule ein paar mal zu oft anwand.
Allerdings war das für mich eine letzte persönlich gesetzte Grenze, ein letztes Fangseil zur Sanity das ich damit durchdrang. Allerdings hoffte ich auf Linderung dadurch. Und so vielleicht mal einen Tag die Suizidgedanken beiseite zu schieben.
Also verabschiedete ich mich am Ende bei den Kollegen, wünschte einen guten Rutsch und war mir derweil nicht mal sicher ob ich in 2019 ankam. Wäre mir tatsächlich nicht unrecht gewesen, wenn nicht.
Danach ging ich einkaufen, kaufte ne Flasche Vodka und ne Packung Rasierklingen, ging heim, Schaute Harry Potter und wartete auf die Nacht.
Gegen Abend bestellte ich mir bei Dominos ein paar Pizzabrötchen, knabberte die zum Film, schlabberte den Vodka dazu, holte die Rasierklingen dazu und dann durchtrennte die letzte Grenze, das letzte Sicherheitsseil. Und so war das dann das Letzte was ich 2018 und das erste was ich 2019 sah